Betrachtet das Erwachen des Frühlings
und das Erscheinen der Morgenröte!
Die Schönheit offenbart sich denjenigen, die betrachten.
Khalil Gibran
Brigid von der Eberesche
Ende Januar bis Anfang Februar feiern wir Imbolc (siehe auch Imbolc im keltischen Jahreskreis) - das alte Fest der keltisch-irischen Göttin Brigantia - auch Brigid genannt und mit ihr - sagen wir lieber - dank ihr - das Fest der Hoffung auf den kommenden Frühling.
© Foto by Manuela Hensel
Sie hat viele Namen, diese Göttin und in allen schwingt mit:
- das Leuchtende
- das Helle
- das Licht
- das Strahlende
aber auch die liebevolle Beschützerin, Hüterin und Streiterin.
So wird sie auch Brigid, Brighid, Briget, Brig oder Birgid genannt.
Im schottischen ist sie die Bride.
Gleichfalls klingt ihr Name weiter in uralten Orten und mystischen Landschaften, wie Bregenz, Brigg und/ oder Burgund.
Brigid ist und war die mächtigste und beliebteste Göttin der Kelten, denn sie galt als die Mutter-und Schutzgöttin von Vieh und Ernte und war daher existenziell an alles über-Lebens-wichtige gebunden.
Sie lehrte die Menschen mit den grundlegenden Dingen umzugehen, ist zäh, allgegenwärtig, tief verwurzelt, alt und stark und dadurch eine starke Lehrmeisterin.
Als „Lichtbringerin“ und schöne Jungfrau beendet sie in dieser Nacht (31. Januar bis 01. Februar) die dunkle Herrschaft der Göttin Cailleach und bringt uns wieder das frühlingshafte Licht mit einem leuchtenden Pfeil.
Ihr Name steckt auch im englischen Wort für strahlend undhell = bright.
Später wurde daraus das christliche Maria Lichtmess, an dem mit
Lichtern und geweihten Kerzen Heim und Hof gesegnet werden.
© Foto by Manuela Hensel
Das Symbol der Brigid ist das Feuer. Als Göttin des himmlischen Feuers wurde sie jeden Morgen mit einer Flamme auf dem Haupt neu geboren.
Ihr zu Ehren wurden Anfang Februar Kreuze aus Stroh geflochten, angezündet und den Berg hinuntergeworfen. Auch heute noch eine bekannte Tradition.
Sie sollten die Kraft der noch jungen Sonne stärken und Haus und Hof beschützen.
Und so ist es ihre uns wärmende Feuerkraft, die im nun folgenden Anbeginn Wälder, Wiesen, Flüsse und Bäche von Schnee und Eise befreit und alles wieder zum Fließen bringt und zur Lebendigkeit.
Eine neue Fruchtbarkeit durchströmt nun Mensch, Natur und Tier. Das frische Wasser aus Brigids heilenden Quellen machte nun Mensch und Vieh gesund nach der langen Dunkelheit. Augen wurden wieder hell und klar.
Die Göttin selbst kannte die Kraft aller heilenden Pflanzen und gab dieses Wissen an 19 Priesterinnen weiter, deren Aufgabe darin bestand, das uralte Wissen dann an die Menschen weiterzureichen, um ihre Gesundheit zu pflegen.
Brigid ist die Göttin der feinsinnigen Kunst und blieb stets ihre Muse. Und so wurde ihr Gedankengut verwoben in Gedichte, klingende Verse und zahlreiche Geschichten, wie der Barben altes Lied...
Aber sie kann auch kriegerisch sein, denn sie verkörpert mit ihren bronzenden Schuhen, den Reichtum einer versunkenen Kultur - als Göttin der Schmiedekunst.
Als Lehrmeisterin und Schutzpratronin lehrte sie den "brigands" oder wie sie auch von den Christen genannt wurden - die "Gesetzlosen" den Umgang mit dem Kriegshandwerk und der Schmiedekunst... Robin Hood läßt an dieser Stelle grüßen.
Viele Traditionen sind von dieser großen Göttin überliefert.
So soll sie, als sie ihren Sohn verlor, eine so große Wehklage begonnen haben, das die Menschen in Irland auch heute noch beim Tod eines geliebten Menschen - das Keening - den Gesang der großen Göttin anstimmen... eine uralter, überlieferter Totengesang.
Nach den Gebrüdern Grimm gibt es z.B. Aufzeichnungen über Carl Bunworth, der wirklich lebte und von dem sich noch eine geschenkte Harfe im Familienbesitz befand - in S. Ryans Worthies of Ireland und über den Trauergesang (keening) der Banshi.
"Die Banshi von Bunworth" ist ein realtiv unbekanntes irisches Märchen der Brüder Grimm.
(Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Banshi_von_Bunworth
Die keltische Muttergöttin Brigid lebte als christliche Heilige weiter und ist heute noch die Nationalheilige Irlands. Nach christlicher Überlieferung hat sie das Kloster Kildaere ( = Eichenkirche) gegründet und dort bis zu ihrem Tod am 01. Februar 523 gelebt.
Mit diese Datum übernahm die neue Kirche auch den alten keltischen Feiertag der Brigid, an dem nun seit ewigen Zeiten der allererste Frühlingsanfang gefeiert wird.
Ich bedanke mich bei folgenden Quellen:
Hier finden Sie weitere Informationen.
Und wer sich noch intensiver mit dieser uralten, grünen Göttin beschäftigen möchte, der findet hier noch mehr Antworten:
http://www.haped.de/Mythen/seiten/brigid.html
Der Frühling beweist, daß der Tod nur eine vorübergehende Jahreszeit ist. © Unbekannt