Kraftort Garten

 

Gärten sind ein Spiegelbild unserer Seele. Natürlich gewachsen, bilden sie ab, wie sich die Menschen und deren Gesellschaften entwickeln und das auf allen Ebenen! Denn es existiert ein tiefer Zusammenhang zwischen dem Ort, an dem wir leben, arbeiten, lieben & träumen sowie dem inneren Raum, der unser Lebensgefühl widerspiegelt und in dem wir wachsen dürfen und gedeihen. Und jeder noch so kleine grüne Raum hat dabei seine Berechtigung, denn letztlich ist alles beseelt. Sei es das kleine Balkonparadies, die liebevoll gestaltete Fensterbank, der völlig neue Garten(t)raum oder ein gewachsenes, großes Stück Land mit starken Pflanzendeven. (Deva kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Göttin"). Alles, aber auch alles hat seine Berechtigung.


Für all diese grünen Orte gilt gleichermaßen: Verändern wir unser Leben, so verändern wir auch die Räume, die uns umgeben und umgekehrt. In der Zeit der Wandlung fließt beides ineinander und bestimmt unsere neue Lebensqualität. Der grüne Raum wirkt auf uns und wir auf ihn – aus dieser ungewohnten Kommunikation erwächst eine tief verwurzelte, gemeinsame Seelensprache.


Von unseren inneren und äußeren Gärten


Jeder von uns hat dieses Gefühl schon einmal erlebt: Wir genießen einen Moment, in dem einfach alles stimmig ist. Unsere Seele lehnt sich an das Universum an, fühlt sich aufgehoben, geerdet und leicht zugleich. Ein tiefer, innerer Frieden kehrt ein. Könnten wir das doch nur öfter erleben! Seit Menschengedenken gibt es solche Orte, an denen sich Mensch, Tier und auch Pflanze ganz besonders wohl fühlen. Hier erleben wir echte Erholung, Regeneration, Kraft. Und spüren: Mit einem grünen Lebensfaden ist alles in und um uns verwoben, wir sind ein Teil davon und unsere seelischen Anker berühren liebevoll die Erde. Alle Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) verbinden sich harmonisch zum uralten Kreislauf des Werdens, Wachsens, Blühens und Vergehens. Es ist wie eine tiefe Geborgenheit im Schoß von Mutter Erde, denn sie streichelt uns tief, bis in Bauch und Seele hinein. Dies ist der wundervolle Moment der Balance zwischen unseren inneren und äußeren Gärten – denn wir spüren unser grünes Herz.


Überall gibt es diese Oasen der Sinne. Erinnern wir uns an die herrliche Fülle mauretanischer Wassergärten in Balance zu Trockenheit und flirrender Hitze. An Englands sanfte, geheime Gärten vor windigen und rauen Küsten. Die Stille der Kloster- und Medizingärten im Trubel des dunklen Mittelalters und die heute blühenden, ernährenden, kommunikativen Bürgergärten im Zentrum lauter und kühler Städte. Und jeder weiß um so einen Ort. Wir gehen durch einen Park, einen Wald, einen Garten, über eine Wiese, stehen auf einem Berg und es findet sich genau jener Platz der tiefen Verbindung, den es braucht, um in Resonanz zu gehen, wahrzunehmen, zu entdecken, zu spüren. Wenn wir uns ganz darauf einlassen und es genießen, können wir uns vertrauensvoll wie eine Blüte öffnen.

Gärten als schöpferischer Ausdruck der eigenen Natur


Wir sind die Quelle unseres Lebens und doch braucht es diese achtsame Verbindung zur Mutter Natur, um dem ureigenen Impuls zu folgen, sich selbst zu spüren und die eigene Freiheit – auch in der Gartenkunst - auszuleben. Es fühlt sich an, als wenn wir unseren eigenen Sensor in uns tragen. Mensch, Pflanze und Tier als ganz persönliche „Wünschelrute“? Ja, denn jeder wird von etwas anderem getragen. Fühlt sich „in einem anderen Element“. Doch woher wissen wir dann so genau, welcher Platz für uns der richtige ist und was es braucht, um in die grüne Kraft zu kommen, die Hildegard von Bingen „Viriditas“ nannte?
Gute Orte können heilen und bereichern uns. Sie schenken uns Kraft und werden daher auch „Kraftorte“ genannt. Meist sind diese natürlich gewachsen – und doch können wir durch Achtsamkeit und Pflanzenkommunikation ihr Wesen, ihre Erfahrungen zu den unseren machen und so unsere eigenen grünen Kraftoasen schaffen. Unsere innere Stärke strahlt so nach außen.


Spirituell-energetische Gartenberatung, Gartenplanung & Gartengestaltung


Eine Form der möglichen Kommunikation zwischen unseren inneren und äußeren Gärten ist die energetische Gartengestaltung. Sie wurzelt in jahrzehntelang gewachsenen und gelebten Erfahrungen, findet ihre Quellen in altem und neuem Gartenwissen, Feng Shui, Zen, Reiki, Naturbeobachtungen, einer achtsamen Pflanzenkommunikation und der Liebe und Achtung für eine große Lehrmeisterin: „La Luna“ - der Mondin, mit all ihren Einflüssen auf unser Sein.

 
Aus diesem Wissen heraus ermöglicht  energetische Gartengestaltung Garten(t)räume mit Seelenberührung. Dabei schließt sie unser eigenes Wesen, unsere eigene Suche mit ein. Sie beachtet die jeweiligen morphogenetischen Informationen auf allen Ebenen, die innerhalb eines Ortes wohnen und wirken. Dies sind neben den Elementen, Materialien, Energien, Bewohnern und Pflanzen auch unsere (ur)eigenen Sonne,- Regen und Windbeziehungen. Sie ist offen für die Schwingungen eines Ortes, seiner Bewohner sowie derer, die früher hier lebten. Denn Vergangenes verbindet und die Wege unserer Vorfahren nehmen Einfluss auf das Hier und Jetzt. Das schöpferische Verbinden aller Ebenen formt gemeinsame, innere Gartenbilder, die ihren Ausdruck finden in äußeren Formen, Strukturen, Farben, Düften, Materialien. In alten und neuen Pflanzenbildern, in Wild- und Heilkräutern, die hier immer schon wanderten, in Lieblingsbäumen mit schützenden Schatten – ähnlich einem grünen Dach.

Den eigenen Kraftort gestalten


Jeder kann sich seinen ganz persönlichen Kraftort selbst schaffen. Es braucht jedoch etwas Zeit, Stille und Achtsamkeit, um den inneren und äußeren Garten in Einklang zu bringen. Sich selbst Fragen nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu stellen, zu schauen, wo man gerade steht. Dann diese Erkenntnis zu vergleichen mit dem, was Ist. Zu beobachten: Was wächst hier gut oder was nicht? Was  strahlt Fülle und Leichtigkeit aus? Wer oder was „lächelt“ mich besonders an? Es fängt oft mit den kleinen Dingen an - Dankbarkeit für das, was ist.

Sorgsam umgehen mit den Schwingungen, der Energie des Jahreskreises. Sich im Frühling an die weiße Göttin der Auferstehung, des Anbeginns, des neuen Lebens erfreuen. Sie ehren mit frischem, hellem Grün. Lustige Bänder wehen im Wind. Gelbe Kerzen erinnern uns, dass mit dem Frühling nun auch das Licht wieder in die Landschaft kommt. Der Sommer ist die hohe Zeit der Feuersalamander, der roten Göttin, die uns manchmal mit all ihrer Fülle liebevoll erdrückt. Auch sie kann ich bitten, sich in meinem Garten niederzulassen. Rote, gelbe, orange Beete, Blüten, Stoffe und Gartenelemente huldigen ihr. Und auch die schwarze Göttin findet ihren Raum. Die Zeit der Winde, des Rückzuges, der Vergänglichkeit. Auch sie ehren und achten wir und lassen ihre liebevolle, nach innen gekehrte Müdigkeit zu. Es braucht Stille, um sich selbst zu hören im Garten der Vergänglichkeit.


Die Energie in unseren Gärten braucht Zeit, um sich an uns zu gewöhnen. Alles um uns ist beseelt und lebendig wie in einem großen Theater. Nur wir glauben, wir sind die Betrachter, dabei ist alles schon da: Habe ich ursprünglich viel Wind im Garten, dann tut Erdung gut. Sind einzelne Pflanzenecken am Ersticken (Mehltau & Co), dann wiederum helfen Bänder und bewegliche Gartenelemente, den leichteren Weg der Energie zu finden und alles atmet durch. Kleine Undinen (Wasserbecken) kühlen und nähren das kleine Volk und die Insekten. Sie danken es uns mit Erntefülle. Windspiele tragen alte Gefühle und Gedanken fort. Eine uns halt gebende Wand im Rücken ist der Ahnenstuhl des Gartenlebens und beschützender Lieblingsplatz. Der liebevoll geschmückte Altar erdet uns und erlaubt uns den inneren Frieden zu finden. Kleine Begrüßungssteine aus dem Urlaub für jeden neuen Mitbewohner beleben die dankbare Erinnerung. Gartenschilder mit herzlichen Gedanken, wie „Vertrauen“, „Wachstum“, „Liebe“, „Mut“ und „Schönheit“ senden bei jeder Betrachtung Gutes aus. Mutter Erde dankt uns auf ihre Weise mit einer Fülle an Blüten, Düften und Früchten, außergewöhnlichen Begegnungen mit Tieren, die spüren, dass diese kleine Welt etwas ganz Besonderes ist.


So hüten wir unsere Räume und sie beschützen uns. In Gemeinschaft erschaffen wir ausgewogene Garten(t)räume in Balance mit den Gewohnheiten, Bedürfnissen und Wünschen all ihrer Bewohner. Denn nur der achtsame Umgang mit den Energien, Wesen und Elementen der Natur erlaubt es uns, Lebensorte wieder zu den unseren zu machen.

 

Dies wünsche ich auch Ihnen.
Manuela Hensel